Duale Ausbildung - Ausbildungsstart 2025

Ausbildungsstart 2025: Wie steht’s um die duale Ausbildung in Deutschland?

Am 1. September, starten wieder hunderttausende junge Menschen in ihre Berufsausbildung. Doch während das duale System als Vorbild gilt, zeigen sich 2025 neue Herausforderungen.

Das Besondere: Praxis & Theorie vereint

Deutschlands duale Ausbildung bietet jungen Menschen eine einzigartige Kombination aus Berufsschule und Praxiserfahrung im Betrieb – ein Modell, das international nur wenige Länder so umsetzen. In den meisten anderen Staaten ist Ausbildung überwiegend schulisch, der Praxisbezug fehlt oft. In Deutschland hingegen finden 88 % der Absolvent:innen direkt einen Job – ein Spitzenwert im internationalen Vergleich.

Daten & Fakten 2025

  • 475.100 neue Ausbildungsverträge – 1 % weniger als im Vorjahr
  • 1,2 Mio. Auszubildende, davon 15 % aus dem Ausland
  • 33.000 Jugendliche ohne Ausbildungsplatz, 15.000 Stellen unbesetzt

Warum gibt es 2025 weniger Ausbildungsverträge?

Wirtschaftliche Unsicherheiten sorgen dafür, dass viele Betriebe weniger oder gar keine Ausbildungsplätze mehr anbieten. Gleichzeitig gibt es weniger passende Bewerber – insbesondere im Handwerk und in technischen Berufen. Das Matching zwischen Jugendlichen und Ausbildungsstellen klappt oft nicht: Die Angebote passen nicht zu den Berufswünschen oder den Qualifikationen der Jugendlichen. Hinzu kommt, dass insgesamt immer weniger Unternehmen ausbilden – der Anteil ausbildender Betriebe ist auf einem Tiefstand.

Fehlende Passung: Die große Herausforderung

Trotz vieler offener Stellen gelingt es nicht, alle Bewerber:innen und Ausbildungsbetriebe zusammenzubringen: Hauptgründe sind regionale Unterschiede, nicht passende Qualifikationen und Wunschberufe, die nicht zum Angebot passen. Manche Betriebe bekommen überhaupt keine Bewerbungen mehr – während viele Jugendliche erfolglos bleiben.

Übernahmequote: Luft nach oben

Nur knapp 68 % der Auszubildenden werden nach ihrem Abschluss übernommen. Ein Drittel sucht im Anschluss eine neue Perspektive – häufig, weil Betriebe umstrukturieren, sich wirtschaftlich unsicher aufstellen oder das Matching nicht perfekt passt.

Fazit:

Die duale Ausbildung ist nicht nur historisch gewachsen und stabil, sondern auch ein international einzigartiges Erfolgsmodell. Sie ermöglicht eine praxisnahe, qualitative Ausbildung und bietet gleichzeitig einen hervorragenden Einstieg ins Berufsleben.

Sie steht aber 2025 vor großen Aufgaben: Die Verbindung von Theorie und Praxis ist ihr großer Vorteil. Damit die Chancen für Jugendliche und Betriebe voll ausgeschöpft werden, müssen Matching, Flexibilität, Orientierung und der Anreiz für Unternehmen auszubilden weiter gestärkt werden.

Denn nur so können wir dem Fachkräftemangel auch effizient begegnen.


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Was ist die Geringverdienergrenze überhaupt?

Die im § 20 Abs. 3 SGB IV verankerte Geringverdienergrenze besagt: Wenn ein Auszubildender nicht mehr als 325 Euro brutto im Monat verdient, übernimmt der Arbeitgeber die kompletten Sozialversicherungsbeiträge. Der Auszubildende muss dann keinen eigenen Anteil zahlen.

Diese Regelung entstand zu einer Zeit, als Ausbildungsvergütungen noch erheblich niedriger waren als heute. Sie sollte verhindern, dass Auszubildende mit sehr geringem Einkommen durch Sozialabgaben überbelastet werden.

Mindestausbildungsvergütung 2025: Weit über der Grenze

Seit dem 1. Januar 2020 gibt es in Deutschland eine gesetzlich verbindliche Mindestausbildungsvergütung, die jedes Jahr angehoben wird. Die Mindestausbildungsvergütung ist in § 17 BBiG geregelt. Für 2025 gelten folgende Mindestsätze:

Ausbildungsjahr: 682 Euro
Ausbildungsjahr: 805 Euro
Ausbildungsjahr: 921 Euro
Ausbildungsjahr: 955 Euro

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