Fachkräftemangel – ein Mythos? – teilweise bestätigt

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Die Gehaltsübersicht 2017 von Robert Half sowie die Manpower Studie 2016 bestätigt aus meiner Sicht zumindest partiell, dass der Fachkräftemangel ein Mythos ist. Aus meiner bisherigen Erfahrung sehe ich den beschworenen Fachkräftemangel der Unternehmen sehr differenziert. Ja, es ist in Nischenbereichen schwieriger geworden Fachpersonal zu finden. Allerdings bestätigt RH sowie Manpower meine Erfahrung, dass Unternehmen auf die veränderten Bedingungen am Arbeitsmarkt immer noch zu unflexibel und langsam reagieren. Dies betrifft zum einen die Zahlung angemessener Gehälter, den  Anspruch an Bewerber und deren Kenntnisse, flexible Arbeitsbedingungen und zum anderen auch eine zu viel zu lange Zeit, die für den Auswahlprozess benötigt wird. Auch die Bindung der gewonnenen Mitarbeiter, die ja immer wichtiger wird,  fällt den Unternehmen immer noch schwer.

 

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Seit über 12 Jahren mache ich meine Erfahrungen mit Ihnen – leider keine positiven.

Warum das so ist, erfahren Sie jetzt.

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Vor Kurzem klingelte mein Telefon. Eine junge Vermittlerin war am anderen Ende der Leitung.

„Sind Sie gerade verfügbar?“
„Ja, aber wofür?“
„Ja, als Payroll Specialist!“
„Sorry, aber etwas mehr muss ich schon wissen. Am besten Sie schicken mir eine Projektbeschreibung.“

Kurze Zeit später lag die Beschreibung in meinem Email-Postfach. Der Titel: Payroll Specialist. Doch der Inhalt? Eine Liste von Aufgaben, die eindeutig einem Projektleiter zuzuordnen waren.

Ich wies die Vermittlerin auf die Diskrepanz hin. Ihre Antwort? „Die Projektbeschreibung haben wir einfach vom Kunden so übernommen, mehr weiss ich auch nicht.“

„Echt? Machen Sie keine Auftragsklärung?“ fragte ich nach. Doch ihre Reaktion war ernüchternd – offenbar nicht.

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Was ist der Dunning-Kruger-Effekt?

Entdeckt 1999 von den Psychologen David Dunning und Justin Kruger, beschreibt dieser Effekt, wie Menschen mit geringer Kompetenz in einem Bereich ihre Fähigkeiten massiv überschätzen – und gleichzeitig die Expertise anderer unterschätzen. Der Kern des Problems: Betroffenen fehlt nicht nur Wissen, sondern auch die Fähigkeit, ihre eigenen Wissenslücken zu erkennen.

Die Studie, die alles ins Rollen brachte

Dunning und Kruger ließen Cornell-Studierende Tests in Grammatik, Logik und Humor bewältigen. Anschließend schätzten die Probanden ihre Leistung selbst ein. Das Ergebnis: Die schlechtesten 25 % überschätzten ihre Ergebnisse um bis zu 50 %, während die Besten ihre Leistung leicht unterschätzten. Die Erkenntnis: Wer wenig weiß, merkt nicht, wie wenig er weiß – weil genau das fehlende Wissen nötig wäre, um Fehler zu erkennen.

Warum geschieht das? Die Reflexions-Lücke
Der Effekt entsteht durch einen Mangel an Metakognition – der Fähigkeit, das eigene Denken zu reflektieren. Inkompetente Personen fehlt das Wissen, um Aufgaben korrekt zu lösen, aber auch das Bewusstsein, dass ihnen dieses Wissen fehlt. Ein Teufelskreis: Ohne Selbstkritik bleiben sie in ihrer Blase der Selbstüberschätzung und verbessern sich nicht.

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