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Dümmere Fliegen leben länger – Was die Fliege mit Veränderungsprozessen zu tun hat

25. Mai 2024   Sabine Katzmair  

Was hat die Fliege mit Veränderungsprozessen zu tun?

In den letzten Tagen hier auf der Alm hatte ich eine extreme Fliegenplage. Plötzlich waren sie in einem Ausmaß da, das ich mir nicht erklären konnte. Ich habe mit meiner Vermieterin gesprochen und sie sagte, das sei jedes Jahr so, wenn die Kühe auf die Hochalm abtransportiert werden. Sind die Kühe weg, suchen sich die Fliegen neue Opfer, den Menschen – in diesem Fall mich! Nach 14 Tagen wäre das Spektakel aber dann auch jedes Jahr wieder vorbei. Die Fliege lernt dann: „Ok, bei den Zweibeinern ist nichts zu holen, auf zum nächsten Opfer.“

Interessant fand ich, dass das jedes Jahr aufs Neue passiert. Warum lernt die Fliege nicht fürs nächste Jahr gleich mit? Also, Puck, die Stubenfliege, lernt gleich: Die Zweibeiner lass ich 2025 gleich links liegen. Besseres Opfer gleich rechts um die Kurve.

Ich fand hierzu einen interessanten Artikel im Spiegel: In der Intelligenzforschung leben dümmere Fliegen um ca. 25 % länger als klügere. Grund: Der Energieaufwand für das Gehirn ist bei klügeren Tieren höher und das kostet Kraft. Wer hier denkt, ist also früher tot. Trotzdem: Ein offensichtlich eigentlich dummes Verhalten hat auch immer einen Nutzen. Die Frage ist, überwiegt der kurzfristige oder der langfristige Nutzen?

In Unternehmen beobachte ich dieses Phänomen auch immer wieder. Man ist sich bewusst, hier muss man was ändern, hier muss man ein wichtiges Thema angehen. Zuallererst genannt: das schöne Thema Digitalisierung. Was passiert dann aber? Nichts. Allein schon der Start dieses Veränderungsprozesses kostet so viel Kraft und Energie, Manpower etc., dass man sich schlussendlich dazu entscheidet: Wir lassen das erstmal, andere Themen sind derzeit drängender.

Doch der Veränderungsdruck kommt wie ein Boomerang wieder zurück. Aber dann leider zu einem Zeitpunkt, wo es wirklich brennt, der Umsetzungsdruck sehr hoch ist.

Was hilft also bei der Umsetzung:

  1. Bewusstmachung: Veränderungsprozesse haben immer einen hohen Energieaufwand, der Weg ist anstrengend, aber das Ziel lohnenswert. Der langfristige Nutzen überwiegt den kurzfristigen.
  2. Analyse: Veränderungsprozesse brauchen Analyse. Nicht alles Bestehende ist schlecht, nicht alles Neue super. Das herauszufinden, braucht eine sorgsame Analyse.
  3. Unterstützung und Begleitung: Veränderungsprojekte brauchen zusätzliche Manpower und Expertise. Holen Sie sich diese durch externe Experten, z.B. Projektleitung von außen.
  4. Mitarbeiter: Nehmen Sie Ihre Mitarbeiter mit. Diese sind durch Umwälzungen immer betroffen. Angst und Widerstand bei Veränderungsprozessen sind normal. Deshalb gilt es hier, den Nutzen darzustellen und Auswirkungen klar zu kommunizieren.
  5. Der erste Schritt:  Machen Sie den ersten Schritt. Der erste Schritt ist immer der schwerste.
Fazit:

So, nun nochmal zurück zur Fliege: Die Fliege zeigt durch ihr Verhalten die Herausforderungen und den Widerstand, die oft mit Veränderungsprozessen einhergehen. Obwohl sie jedes Jahr aufs Neue den Fehler macht, zeigt sie uns auch, dass Veränderung und Anpassung Zeit und Energie kosten. Unternehmen können viel von der Natur lernen: Auch wenn Veränderung mühsam und aufwändig ist, führt ein bewusster und strategischer Ansatz letztendlich zum Erfolg. Der kurzfristige Aufwand lohnt sich, wenn man den langfristigen Nutzen im Auge behält. Also, seien Sie bereit, den ersten Schritt zu machen, auch wenn er der schwerste ist – es wird sich auszahlen.

Kontaktieren Sie mich gerne wenn, Sie externe Unterstützung bei der Analyse, Umsetzung und Begleitung Ihrer Veränderungsprozesse brauchen!


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